Einen Turban für Rafayel

Sie sehen alle so nach der OP aus, mit einem weißen Turban versehen. Diese OP war lange herbeigesehnt und durch die besonderen Umstände  in der Coronakrise nicht einfach zu organisieren. Es mußten die finanziellen Mittel besorgt werden,  die aus einer großzügigen Spende der deutschen Hilfsorganisation “Ein Herz für Kinder” stammte und einer Spendenaktion auf Facebook, die fast ausschließlich von armenischen Landsleuten getragen wurde.

Denn Rafayel ist Armenier aus Eriwan, wird am 7.November 2020 vier Jahre alt und kann mittlerweile hören.
Es war nicht einfach, einen Flug nach Deutschland zu bekommen, man mußte sich kurzfristig entscheiden, und auch die Erteilung des Visums war durch die Coronaauflagen nicht wie sonst. Dazu kam die permanente Abstimmung mit der Klinik wegen des OP Termins.

Aber es klappte schließlich und nach Durchlaufen der geforderten Quarantänezeit bei Ankunft in Deutschland wurde die OP am 22.9.2020 durch den Chefarzt der HNO Abteilung. Prof. Tino Just, im KMG Klinikum Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich durchgeführt.
Als Rafayel aus der Narkose aufwachte, trug auch er einen weißen Turban. Den war er eine Woche später bereits wieder los, denn am 29.September wurde die erste Anpassung vorgenommen, ein emotionales Erlebnis für alle Beteiligten, besonders für die Eltern natürlich. Rafayel hingegen nahm es ziemlich gelassen, horchte in sich hinein, als die Tests durchgeführt wurden.und zeigte gefasste Reaktionen.
Erst als er mit seinen Eltern das Krankenhaus verlassen durfte, merkte man ihm die Freude und Erleichterung an und dann war Rafayel nicht mehr der coole Junge, sondern nur noch ein glückliches fast vier Jahre altes Kind, dem das Hören geschenkt wurde.

Klaus Gollnick, Vorstandsmitglied der Lehnhardt Stiftung

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