Special session on support measures for Ukraine – International Conference of Hospital Partnerships

GIZ invited the Lehnhardt foundation to participate at an international Conference in Berlin “1st Internationale Konferenz der Klinikpartnerschaften – Resilience & Solidarity in Times of Crisis, 14. bis 15.Oktober 2022”. The focus lies on the question, how hospital partnerships can maintain resilience and solidarity in times of unprecedented challenges. In professional groups, the participants will have the opportunity to exchange ideas on different topics and form new relationships – individually and organizationally. –> More

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The Lehnhardt Foundation: Dr.Monika Lehnhardt, Peter Zoth and the medical center AURORA (Kiew, Ukraine): Viatcheslav Fedoruk

Attached you can find two posters as pdf:
– Lukas Klinik (Altenburg, Germany) & Sheptytsky Hospital (Lviv, Ukraine)
– LEHNHARDT FOUNDATION & MEDICAL HEARING REHABILITATION CENTER AURORA

Shipment of the first part of humanitarian medical aid under the GIZ project ‘Hotline’

In early February 2022, the Lehnhardt Foundation and the AURORA Hearing Rehabilitation Center began a project with the support of the German Society for International Cooperation (GIZ Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) "Implementation of Newborn Hearing Screening in 4 clinics & professional parents counseling via Hotline" ID 2109011. But everything changed after February 24 . Given the urgent need for medicines and hospital supplies, GIZ increased the budget of the project and it became possible within the framework of this project to order the necessary medicines and other hospital supplies. The first transport has already arrived at the Vasylkivska Multidisciplinary Intensive Care Hospital.

A big thank you goes to GIZ for the financial support, members of the Lehnhardt Foundation Dr. Monika Lehnhardt-Goriany, Peter Zoth, Prof. Tino Just and KMG Clinic in Güstrow for organizing and ordering medicines, the Polish transport company from Marcin Markiewicz for delivering humanitarian aid to Ukraine and finally to all the staff of the AURORA Medical Center who joined the organization of this project.

 

Zwei Ärztinnen aus Kyrgyzstan schafften es zur Hospitation nach Deutschland und Österreich

Publikation in EURO-CIU December 2021

Die Beschaffung der erforderlichen Visa stellte eine Hürde dar, mit der wir nicht gerechnet hatten. Eine Einladung seitens des KMG Güstrow zu Fortbildungszwecken reichte durch die geänderten Vorschriften infolge von COVID 19 nicht aus.

Auch der Hinweis, dass diese Hospitation im Rahmen eines von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) geförderten Projektes – „Klinikpartnerschaften“ – in dem das KMG Klinikum, das National Center of Maternity and Childhood Care, Bishkek und die Lehnhardt Stiftung involviert sind, half nichts. In einem persönlichen Telefonat mit einem hilfsbereiten Mitarbeiter der Deutschen Botschaft in Bishkek konnte ich klären, dass der Zweck dieser Reise einen geschäftlichen Hintergrund haben musste. Mit dankenswerter Unterstützung des Geschäftsführers der Firma Med-El Deutschland gelang es, buchstäblich am letzten Tag vor der geplanten Abreise die Visa zu erhalten.

Für die beiden jungen HNO Ärztinnen – Akylai Kargabaeva und Shirin Zhumabaeva – bedeutete dieser Umstand doch schon ein erhebliches Ausmaß an Stress.
Turkish Airlines brachte sie am 18. September über Istanbul nach Berlin, wo sie von Dr. Iryna Driamina, einer ukrainischen HNO Fachärztin aus dem Team von Prof. Dr. Tino Just, abgeholt wurden. Das war für die beiden schon sehr beruhigend, kannten sie Dr. Driamina doch schon von unserem Aufenthalt in Bishkek im Dezember 2020. Damals waren Prof. Dr. Tino Just, Dr. Iryna Driamina und ich nach Bishkek gereist (darüber hat die Schnecke berichtet) um 10 kirgisische Kinder mit einem CI zu versorgen.
Müde, aber zugleich gespannt und glücklich trafen Akylai und Shirin am selben Abend in Güstrow – der Barlachstadt in Mecklenburg-Vorpommern – ein.
Gleich am Montag Morgen sollte dann ein sehr strammes Programm am Klinikum beginnen. Das KMG Klinikum versorgt schon seit 2015 ausländische, hörgeschädigte Kinder in enger Zusammenarbeit mit der Lehnhardt Stiftung. Unser gemeinsames, langfristiges Ziel ist es, kirgisische Fachkräfte (Ärzte, Audiologen und Therapeuten) so auszubilden, dass sie in Zukunft eine kompetente Früherkennung etwaiger Hörstörungen kurz nach der Geburt des Kindes und eine zeitnahe Versorgung und

Langzeitbetreuung in Kyrgyzstan sicherstellen können. Die beiden Ärztinnen hatten während ihres mehr als zweiwöchigen Aufenthalts die Möglichkeit, zahlreiche Ohr-Operationen in den modernen OP-Sälen des KMG Klinikums zu beobachten. Sie konnten aber auch am Kunststoff-Felsenbein praktische Übungen vornehmen. Gespräche mit Radiologen und Mitarbeitern der Sterilisation erweiterten den Horizont. Dr. Dörte Fischer, Leiterin der Abteilung Audiologie, schulte die beiden Damen intensiv in der Anwendung verschiedener, audiologischer Untersuchungs-methoden und in der Auswertung hördiagnostischer Befunde. Zum Ausbildungsprogramm gehörte auch der Einblick in den Ablauf der Operationsplanung mit der Auswahl der Implantate, die radiologische Diagnostik vor und nach der Cochlea Implantation, die Erstanpassung des Sprachprozessors sowie die Nachkontrolle.

Prof. Dr. Tino Just gab während unseres Aufenthalts in Güstrow zu Protokoll: „Der operative Eingriff ist der einfachste Schritt auf dem Weg, die Kinder in die Welt des Hörens zu holen. Die Nachsorge, die technische, postoperative Einstellung des Sprachprozessors und das Training mit den Kindern ist der wesentliche Teil der Arbeit. Daher freue ich mich sehr, dass wir den
kirgisischen Kolleginnen in Güstrow die Möglichkeit geben können, diesen umfassenden Prozess zu erlernen. Es ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit, dieses Know-how in die Länder zu bringen, sodass sie unabhängig von uns agieren und den Kindern vor Ort helfen können“. Daher hatten Akylai und Shirin auch die Möglichkeit zu sehen, wie Kinder bereits im Kindergarten und in der Schule des Landesförderzentrums „Schwerpunkt Hören“ unterrichtet werden. Am Cochlea Implant Zentrum, das den Namen „Lehnhardt“ trägt, konnten sie sich mit der Organisation der Hörrehabilitation vertraut machen.

Gegen Ende dieser zweiwöchigen Hospitation reisten  mein Mann und ich nach Güstrow nicht nur um uns einen persönlichen Eindruck zu verschaffen, sondern auch um Akylai und Shirin von Güstrow nach Hamburg zu bringen und von dort per Flug nach Wien und wieder per Auto an die Universitätsklinik in St. Pölten.
Für die leider nur noch 3 Tage bis zum Ablauf der Visa verfügbaren Tage hatten sich Doz. Dr. Astrid Magele und Phillip Schörg ebenfalls ein umfassendes und anspruchsvolles Programm überlegt. Auch hier wurden alle Aspekte der Versorgung hochgradig schwerhöriger und tauber Kinder behandelt – vom neonatalen Hörscreening, über die Indikationsstellung zum CI, die Auswahl des Implantat-Modells, der OP-Techniken, Anpassung des Sprachprozessors und Rehabilitation inklusive Musiktherapie. Freizeit war sehr knapp bemessen, erlaubte es aber zumindest an einem Wochenende Berlin und an einem Wien zu besuchen. So bekamen Akylai und Shirin einen kleinen Eindruck von diesen beiden Städten bevor sie am 10. Oktober in ihre Heimatstadt Bishkek abflogen.
Sie waren die ersten von insgesamt 6 Fach-Frauen, die im Rahmen unseres Kooperationsprojekts nach Deutschland und Österreich kommen können. Wir erwarten zwei Therapeutinnen im März, die an das CIC in Friedberg gehen werden und dort sicherlich von Yvonne Seebens hervorragend betreut werden.
Zwei weitere Ärztinnen planen im Mai an das KMG in Güstrow zu kommen, und Prof. Dr. Tino Just und sein Team haben auch für sie schon ein ähnlich anspruchsvolles Ausbildungsprogramm vorbereitet.

Wir alle haben als gemeinsames Ziel vor Augen: den Aufbau eines umfassenden Programms zur Versorgung tauber Kinder, das von kirgisischen Ärzten, Audiologen und Therapeuten vor Ort bestritten werden kann.

Dr. Monika Lehnhardt-Goriany Oktober 2021