Konferenzen EURO-CIU & IPAC 2025

Die Teilnahme an der Konferenz bedeutet, Erfahrungen auszutauschen, neue Ideen zu entdecken und frische Inspiration zu finden!

Am 4. bis 6. April fanden in Istanbul, Türkei, zwei bedeutende Konferenzen statt: der Internationale Kongress für Pädiatrische Audiologie unter dem Titel „Brücken bauen in der Pädiatrischen Audiologie“ und das 15. EURO-CIU Internationale Symposium mit dem Thema „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: Die Reise des Hörens mit Cochlea-Implantaten“.

Die Konferenzen boten spannende Vorträge zu Themen wie Medizin, Audiologie, Rehabilitation und ermöglichten sogar einen neuen Blick auf gewohnte Themen – wie Architektur – im Kontext einer inklusiven Umgebung. Besonders stolz war die Lehnhardt Stiftung, ihr GIZ-Projekt zu präsentieren – ein Fortbildungskurs für Therapeuten, die mit Kindern mit Cochlea-Implantaten arbeiten.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der Austausch von Erkenntnissen mit EURO-CIU-Mitgliedern, CIICA-Koordinatorin Sue Archbold (UK), der Therapeutin und AB-Vertreterin Nicole da Rocha (UK) sowie der AVT-Therapeutin Eulalia Pastor (Spanien).

Am 4. April fand zudem die Jahreshauptversammlung der EURO-CIU statt, bei der der neue Präsident und der Erste Vizepräsident gewählt wurden. Tobias Fischer aus Österreich wurde zum Präsidenten gewählt, und Aylin Özgür aus der Türkei wurde zur Ersten Vizepräsidentin gewählt.

Wir möchten uns herzlich bei den Organisatoren bedanken, die diesen Raum für Dialog, Zusammenarbeit und Wachstum geschaffen haben!

Liubov Wolowik, Marina Gureva (Mitglieder der Lehnhardt Stiftung)

Runder Tisch „Inklusion für Kinder mit Hörbeeinträchtigungen“ in Bischkek

EURO-CIU NEWSLETTER – MARCH 2025

Im April 2024 startete die Lehnhardt Stiftung mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) das Projekt „Entwicklung eines nachhaltigen Unterstützungsprogramms für hörgeschädigte und taube Kinder in Kirgisistan“. Diese Initiative zielt darauf ab, die Qualifikation von Therapeuten in städtischen und ländlichen Regionen des Landes zu verbessern. Nach zahlreichen praktischen Schulungen und Online-Treffen wurde am 19. Februar 2025 ein Runder Tisch mit dem Titel „Inklusion für Kinder mit Hörbeeinträchtigungen“ im Nationalen Zentrum für Mutterschafts- und Kinderpflege (NCMCC) in Bischkek organisiert.

Der Runde Tisch brachte Vertreter der Ministerien für Gesundheit, Bildung und soziale Entwicklung sowie lokale Bildungs- und Gesundheitsorganisationen, NCMCC-Mitarbeiter, Delegierte der Deutschen Botschaft und der Türkischen Kooperations- und Koordinierungsagentur (TİKA), Elternvereinigungen, öffentliche Stiftungen und Geschäftspartner von Cochlea-Implantat-Herstellern zusammen. Das Timing der Veranstaltung fiel mit zwei wichtigen Terminen zusammen: dem Internationalen Cochlea-Implantat-Tag am 25. Februar und dem Welthörtag, der unter dem Motto der Weltgesundheitsorganisation „Stereotype überwinden: Hör- und Ohrenpflege für alle Realität werden lassen“ gefeiert wird.

Das Hauptziel des Runden Tisches war es, den bereits erzielten Fortschritt zu besprechen und drängende Fragen im Zusammenhang mit der Inklusion von Kindern mit Hörbeeinträchtigungen zu erörtern. Besonderes Augenmerk wurde auf die frühzeitige Erkennung von Hörbeeinträchtigungen, diagnostische Methoden, Cochlea-Implantationen und die Rehabilitation betroffener Kinder gelegt.

Zu den Hauptrednern gehörten HNO-Ärzte des NCMCC, die Direktorin des Rehabilitationszentrums und der Familienbetreuung, die Direktorin der Internationalen Vereinigung der Hörrehabilitationsspezialisten, die Leitung und eine Therapeutin der Elternorganisation Slyshim Vmeste, die Leiter der NGOs Uplift und Balanur, die Leiterin der Abteilung für Sonderpädagogik der Pädagogischen Universität sowie ein Vorstandsmitglied der Lehnhardt Stiftung.

Die Veranstaltung bot spannende Diskussionen und gipfelte in der Unterzeichnung einer Resolution, die an das Ministerkabinett weitergeleitet wurde. Die Direktorin des NCMCC und die Projektpartner sprachen sich deutlich für diese Initiative aus und hoffen auf schnelle Fortschritte in diesem Bereich.

Die nächste Phase des Projekts umfasst die Ausbildung von 15 Therapeuten im Rahmen eines „Train-the-Trainer“-Konzepts. Diese Ausbilder werden 30 Klassen in Regelschulen und Kindergärten beraten und betreuen, die Kinder mit Hörbeeinträchtigungen aufnehmen, die entweder bereits eingeschrieben sind oder voraussichtlich im September 2025 mit ihrem Studium beginnen werden.

Diese Initiative unterstreicht das Engagement der Lehnhardt Stiftung für die Förderung inklusiver Bildung und die Unterstützung von Kindern mit Hörbeeinträchtigungen in Kirgisistan.

Dr. Monika Lehnhardt-Goriany & Liubov Wolowik

Unterstützung für Kinder mit Hörverlust in Rumänien – Evelinas Geschichte

Evelina, ein wunderschönes 3½-jähriges Mädchen, ist taub und seit Januar bilaterale CI-Trägerin. Bisher trug sie nur das Cochlea-Implantat am rechten Ohr und besuchte gemeinsam mit ihrer Mutter und Großmutter Therapiesitzungen bei der NGO Koala in Bukarest. Ihre Eltern sind beide gehörlos und kommunizieren in Gebärdensprache, dennoch wollten sie, dass ihr Kind Zugang zur Welt der Geräusche bekommt und sprechen lernt.

Kürzlich wurde ihre kleine Schwester geboren, und der Alltag der Familie verändert sich. Eines Tages war Evelina für ein paar Minuten unbeaufsichtigt – sie warf ihren neuen Sprachprozessor in die Toilette und spülte ihn herunter. Der Prozessor war verloren und die Familie konnte sich keinen neuen leisten. Beide Eltern sind gehörlos, das Familieneinkommen wird allein vom Vater getragen. Die Familie lebt gemeinsam mit den Großeltern mütterlicherseits, die normalhörend sind, und befindet sich in einer finanziell sehr angespannten Lage.

Alice Popa, Gründerin und Therapeutin bei Koala NGO, wandte sich in ihrer Not an die Lehnhardt Stiftung, in der Hoffnung, einen gebrauchten Prozessor für Evelina zu finden. Monika Lehnhardt und Liubov Wolowik reagierten umgehend und sehr hilfsbereit auf die Anfrage. Schon kurze Zeit nach dem ersten Kontakt wurde ein Ersatzprozessor für Evelina organisiert und versandt – sodass sie nun wieder auf beiden Ohren hören kann.

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Ukrainische Familien in Deutschland

Wir sind der Lehnhardt Stiftung zutiefst dankbar, dass sie Teil unseres Weges ist! Ich möchte mich herzlich dafür bedanken, dass Sie die Kommunikation zwischen Professor Just und uns ermöglicht haben. Wir sind den Ärzten und besonders Professor Just sehr dankbar – und ich glaube jeden Tag weiter an das Gute!
Gordey versteht alles und ist sehr geduldig. Kinder spüren mehr als alle anderen, wenn Menschen um sie herum wirklich helfen wollen.
Wir fühlen uns wohl in der KMG Güstrow. Wir werden Sie über unsere Geschichte auf dem Laufenden halten. Wir danken Ihnen von Herzen!

Mit herzlichen Grüßen,
Dina, Mutter von Gordey, der auf dem linken Ohr taub ist


Liebe Mitglieder der Lehnhardt Stiftung,

Ich möchte ein riesengroßes DANKESCHÖN sagen für Ihre Hilfe und Unterstützung! Sie sind immer genau im richtigen Moment da – ganz ohne lange Erklärungen verstehen Sie sofort und lösen jedes Problem auf einfühlsame Weise. Mein Kind freut sich immer auf die Sprachtherapiestunden – das ist unbezahlbar. Für Familien wie unsere, die vor dem Krieg geflohen sind und sich mit einem Kind mit besonderen Bedürfnissen in einem fremden Land wiederfinden – ohne die Sprache zu sprechen oder das System zu kennen – bedeutet Ihre Unterstützung mehr als Worte ausdrücken können.

Mit freundlichen Grüßen,
Mutter eines Kindes mit Hörgerät und CI

Help Saim Jan Hear: A Christmas Miracle in the Making

Imagine a world without sound. This is the reality for two-year-old Saim Jan, a bright and curious little boy from Pakistan who was born completely deaf in both ears. For Saim Jan, a cochlear implant (CI) represents his only chance to hear the world around him and develop spoken language.
Unfortunately, the cost of this life-changing surgery in Pakistan is $13,000, a sum far beyond the reach of Saim Jan’s family. Neither the state nor insurance covers these expenses, leaving his parents with the overwhelming task of raising the funds themselves.
The urgency is clear: for the cochlear implant to be most effective, time is of the essence. The family has courageously decided to share their story, hoping to raise awareness and gather support. With your help, we can make a difference and perhaps even create a Christmas miracle for Saim Jan.
How You Can Help

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Unterstützung für Kinder mit Hörbeeinträchtigungen in Kenia

In Kenia ist der Zugang zu Ressourcen für Kinder mit Hörbeeinträchtigungen begrenzt, und viele stehen vor Herausforderungen wie veralteter Ausrüstung und unzureichender Bildungsunterstützung. Regelmäßige Klassenzimmer sind oft laut, und es gibt einen erheblichen Bedarf an FM-Systemen, Therapie und anderen Hilfsmitteln. Unser Neugeborenen-Hörscreening-Projekt dient einer ländlichen Gemeinschaft mit einer Bevölkerung von über 10 Millionen Menschen, und wir screenen derzeit etwa 1.000 Kinder pro Woche. Dennoch benötigen mehr als 200 Kinder und Erwachsene in der Region weiterhin Hörhilfsmittel. Die meisten sind auf Spenden angewiesen, da ihre Familien sich keine Hörgeräte leisten können.

Mein Sohn erhielt 2015 im Alter von 3 Jahren ein Cochlea-Implantat (CI). Er ist jetzt in der 5. Klasse einer Regelschule, wo sich seine Sprach- und Sprachentwicklung hervorragend entwickelt. Allerdings ist sein aktueller Prozessor veraltet, und das Modell (Nucleus 6) wurde eingestellt, was es schwierig macht, die notwendigen Zubehörteile zu finden.

Die Lehnhardt Stiftung hat eine wichtige Rolle bei der Unterstützung unserer Bemühungen durch Spenden von Hörgeräten, FM-Systemen und Sprachprozessoren gespielt. Dies war eine Zusammenarbeit, die nach der CIICA-Konferenz entstand.

Die Nachfrage übersteigt weiterhin die verfügbaren Ressourcen. Programme wie das unsere sind entscheidend, um frühzeitige Interventionen zu ermöglichen, und nachhaltige Unterstützung ist unerlässlich, damit Kinder mit Hörverlust in der Schule und im Leben erfolgreich sein können. Wir sind sehr dankbar für jede Unterstützung, die es uns ermöglicht, diese lebensverändernden Ressourcen weiterhin bedürftigen Kindern zur Verfügung zu stellen.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephen Kittur, Sprach-Therapeut, Direktor, Kinder-Sprech- und Hörverlust-Organisation, Kenia

Wir schenken den ukrainischen Kindern Gehör!

Dank der Lehnhardt Stiftung und großzügiger Spender konnten sieben Kinder aus der Region Wolhynien ihre „magischen Ohren“ einstellen lassen. Jedes Kind erhielt außerdem ein kleines Geschenk mit Schulmaterialien. Wir sind allen, die beigetragen haben, von Herzen dankbar!

Iryna Perets
Elternorganisation „Schnecke in der Hand“, Lutsk


Ich möchte mich herzlich für die Batterien und anderen Zubehörteile für mein Cochlea-Implantat bedanken.
— Maksym
Ich habe das Paket erhalten. Vielen Dank an dich und dein gesamtes Team für die Hilfe. Eure Arbeit ist unbezahlbar ❤️
— Iryna, CI-Nutzerin
Dank diesem Wecker kann ich ohne Hilfe aufwachen. Er hilft mir, pünktlich für die Schule aufzustehen. Vielen Dank für diese Möglichkeit!
— Nastya, Hörgeräte-Nutzerin

Unterstützung für Familien aus der Ukraine

Im Namen der NGO „Ya Chuyu z Kokhlear“ (Ich höre mit Cochlea) danken wir Ihnen aufrichtig für Ihre bedeutende Unterstützung und Ihr Mitgefühl für Kinder und Erwachsene mit Hörverlust.

Dank Ihrer Hilfe konnten 45 Kinder mit Cochlea-Implantaten sowie 15 Kinder und Erwachsene mit Hörgeräten mit wichtigen Sprachprozessoren, Ersatzteilen und Hörhilfen versorgt werden.

Ende April wird der Audiologe Denys Lytun zu Besuch kommen, sodass noch mehr Kinder ihre Geräte anpassen lassen und die benötigten Komponenten erhalten können.

Ihr Beitrag ist mehr als nur technische Hilfe – er ist ein Tor zur Kommunikation.

Mit tiefem Respekt und großer Dankbarkeit,
Liudmyla Svoren
Leiterin der NGO „Ya Chuyu z Kokhlear“, Oblast Transkarpatien (Zakarpattia)

Profile: Tobias Fischer

Tobias Fischer war das erste Kind in Deutschland, das ein multikanales Cochlea-Implantat erhielt. Die Operation wurde 1988 von Prof. Ernst Lehnhardt durchgeführt.

Tobias wurde 1984 in Wetzlar geboren. Im Alter von drei Jahren verlor er sein Gehör, nachdem er an einer bakteriellen Meningitis erkrankte. Mit Unterstützung seiner Eltern, Dr. Bodo Bertram und dem Frühförderungszentrum in Friedberg lernte er wieder hören und sprechen. Mit seinem Cochlea-Implantat konnte er eine reguläre Schule besuchen. Anschließend absolvierte er eine Ausbildung zum Nachrichtenelektroniker und studierte an der Fachhochschule Gießen Friedberg. Er schloss mit einem Bachelor in Mikrosystemtechnik und Elektronik ab. 2007 erhielt er in Frankfurt am Main sein zweites Cochlea-Implantat. Während seines Studiums lernte er seine zukünftige Frau kennen und zog 2009 nach Wien, um mit ihr zusammenzuleben.
Von 2011-2013 absolvierte Tobias ein berufsbegleitendes Masterstudium im Bereich Innovations- und Technologiemanagement. Seit 2009 arbeitet er als Systemingenieur bei einem Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie. In seiner Freizeit unterstützt er andere CI-Träger und Hörgeschädigte.

  • Präsident der ÖCIG (Österreichische Cochlea Implantat Gesellschaft)
  • Präsident der EURO-CIU (Europäische Vereinigung der CI-Nutzer)