Violetta – die einzige Trägerin eines Cochlear Implantats der Firma Advanced Bionics in Belarus – war in Not. Mit vereinten Kräften konnten wir helfen.

Ein Jahr, das kann kurz aber auch sehr lang sein. Für Violetta Kovreckaja aus Vitebsk – der kulturellen Hauptstadt im Norden von Belarus, nahe der Grenze zu Lettland, in der Marc Chagall geboren wurde – waren es 12 lange Monate des Wartens. So lange hat es denn doch gedauert, bis wir ihr zu einem Ersatz-Sprachprozessor und zur Online Anpassung verhelfen konnten.

Violetta erlebte ihre Cochlear Implantation im Jahre 2012 an der Universitätsklinik in Ferrara. Für die Eltern bedeutete dies eine große finanzielle Anstrengung, einige Stiftungen haben erfreulicherweise einen Teil der Kosten mit getragen. Über einige Jahre hinweg reiste Violetta mit ihren Eltern für die Anpassungen des Sprachprozessors immer wieder nach Italien, das letzte Mal allerdings vor 5 Jahren.

8 Jahre schon trägt die heute 13 jährige Schülerin ihren Harmony, der ihr sehr gute Dienste erwiesen hat, jetzt aber nicht mehr funktionstüchtig ist.

In Belarus gibt es wohl ein etabliertes CI Programm, das vom Staat finanziert wird, aber im Rahmen der jährlich ausgeschriebenen Tender wurden Cochlear Implantate von zwei Herstellern, bisher aber nicht von der Firma Advanced Bionics gekauft. Daher gibt es auch keine Möglichkeit, einen Upgrade Sprachprozessor von Advanced Bionics im staatlich geförderten Programm zu erhalten.

Wir – die Lehnhardt Stiftung – tatkräftig unterstützt von Jan Röhrig (Deaf Ohr Alive- Hessen Rhein Main), fanden einen Spender, der seinen nicht mehr gebrauchten Naida Q 90 für Violetta abzugeben bereit war. Wir sandten ihn nach Vitebsk.

Nun musste „nur noch“ die Anpassung organisiert werden. Natalya Kalintscheva, eine Repräsentantin der Firma Advanced Bionics in Moskau, half bei der Organisation der Online Anpassung. Sie schickte auch die notwendige Ausrüstung von Moskau aus an einen Geschäftspartner, Timur Nurseitov (Fonamed) in Minsk. Technische Fragen zum Remote Fitting und zur Erstellung der Programme im Sprachprozessor löste Ruslan Kertiev, ebenfalls von Moskau aus. Schon vorher bot er eine vorbereitende Schulung für das Personal vor Ort an, sodass die Anpassung dann problemlos erfolgen konnte.

Ing. Evgenija V. Burak und die Surdopädagogin Liubov A. Proschina vom HNO – wissenschaftlich-praktischen Zentrum der Republik Belarus (RNPZ)  in Minsk (http://www.lor.by)  betreuten Violetta und ihre Eltern fachmännisch und mit viel Empathie.

Mit vereinten Kräften haben wir es geschafft: eine glückliche Violetta kann weiterhin in ihre Schule gehen und dank guten Hörens gute Leistungen erbringen.

 

                                                 August 2021
Dr. Monika Lehnhardt-Goriany
www.lehnhardt-stiftung.org

Foto: Andrej A. Razhko und Julia V. Razhko (Eltern), Evgenija V. Burak und Violetta

„Violetta betreibt ihr Hobby Malen mit großer Begeisterung“

Hilfe für die Familie Ovechkiny, Stadt Ussolje-Sibirskoje in der ostsibirischen Oblast Irkutsk (Russland)

Artikel ist in der Magazine “Usharik”  publiziert
(for children and their parents, it is issued by the parent association “I hear the world!” since 2015)
http://www.usharik.ru/books/vipusk-19/#page/21

10th February, 2020, an accident happened in the house of the family Ovechkiny — a fire completely destroyed all the property, but the most important, in this fire, the speech processor burned down, with which little Victoria could hear this world. Cochlear implantation was made to Natalia’s daughter in may 2019. After all, the girl began to understand speech, hear and enjoy sounds.

But, at the moment, the child can not hear anything. The family could not afford a new speech processor.

There is a state program that provides for its free replacement, but this is possible once every five years. In other words, waiting for four years, being in a world of silence, while simultaneously losing all the acquired skills in hearing rehabilitation, is too high price for a small person.

Victoria’s parents began to apply to various foundations and organizations with a request for support, but everywhere they were refused. However, this case did not leave indifferent two organizations whose main goal is to support families raising children with hearing loss.
United/Together, the Lehnhardt Foundation and the Association of the Parents “I hear the world!” did not stand aside and were able to support Victoria. As a result, the family purchased a new speech processor and all the necessary components so that the girl could hear again.

“The girl’s parents asked us for help. The situation for us is not standard. Often we deal with the loss of the processor or its spare parts. Here, the family immediately lost everything – says the head of the Parent Association ” I hear the world!» Dmitry Kulikov. – We, together with the Monika Lehnhardt, managed to help them. A new speech processor was purchased. Now we are preparing to transfer the processor to the family and agree with the clinic to set it up.

“The child lost her home – and this is tragic. – says Monika Lehnhardt – She also lost her speech processor which  is also a drama and therefore we decided to help and arrange for a replacement. But she also lost books and toys which are instrumental für her personal development.
Our colleague, Marina Gureva from St. Petersburg will contact the family in order to find out what is the status of speech development of the girl and which books and toys will be suitable for her. We want to keep in touch with the family long-term and see how we can support them. “

 

CORONA ZUM TROTZ – WIR REISTEN NACH BISHKEK – 10 KINDERN ERÖFFNET SICH DER WEG IN DIE WELT DES HÖRENS

Aidai, Muhammad, Sezim, Sultan, Asir, Muslim, Ailin, Ademi, Alinur und Alman – zehn weitere Kinder aus Kyrgyzstan haben noch knapp vor Weihnachten und Corona zum Trotz ihr Cochlear Implantat bekommen. Prof. Dr. Tino Just, Dr. Iryna Driamina vom KMG Klinikum in Güstrow und ich sind am 12.12. 2020 für eine Woche nach Bishkek gereist, wo am „National Center of Maternity and Childhood Care“ (das vom Gesundheitsministerium der Kirgisischen Republik für das CI Programm nominiert wurde) alle zehn Operationen erfolgreich durchgeführt wurden.

Unsere Reise von Berlin bzw. Zürich über Istanbul nach Bishkek und retour war infolge der zahlreichen Vorschriften und Erfordernissen beschwerlich (wie z.B. mehrfache PCR Tests, Maskenpflicht sowohl auf den Flughäfen als auch auf den doch relativ langen Flügen, Verbot einen Trolley ins Flugzeug mitzunehmen, was mich am Flughafen in Zürich zum Umpacken im wahrsten Sinn des Wortes auf den Boden zwang. Schweres Gepäck, da Prof. Just eine moderne Bohrmaschine mit allem Zubehör als Geschenk mitbrachte und ich so viele Dinge, die bei uns im Überfluss und in Kyrgyzstan Mangelware sind). Doch wir sind uns einig: das Risiko hat sich gelohnt!

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WORLD NEWS – THE LEHNHARDT FOUNDATION – Charity projects under Corona conditions

Publikation in EURO-CIU December 2020

The Corona crisis is having a profound effect on all areas of life as we are all experiencing.

We at the Lehnhardt Foundation also had to learn that the otherwise not easy handling of charity projects for deaf children who are supposed to receive a hearing implant did not become easier during this time.  Moreover, if these affected children coming from non-European countries are to be provided with a CI system in Germany, the task becomes even more complex under these conditions.

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Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.

Die zweite Anpassung wurde fast genau 3 Monate nach der ersten gemacht (am 12.12.2020). Und während dieser drei Monate … ist ein ganzes Leben vergangen … Reha in Galileo, Evpatoria, Krankenhausaufenthalt in einem Hospiz, eine Krankheit, mein Papa … viele Dinge und viele Dinge für die Entwicklung von Sensibilität  … und die Hauptfrage für mich war : Hilft es alles? Verbessert es sich oder nicht? Die Zeit ist knapp, was benötigt wird – sind effektive Techniken … und wer wird sagen, was für mein Kind wirksam ist? …

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Ende gut, alles gut

Wie schwierig es ist, ein Kind in Coronazeiten mit einem CI System zu versorgen, kann man sich sicherlich vorstellen. Wenn aber Mutter und Tochter bei dem entscheidenen Covid 19 Test, der für das Betreten der Klinik erforderlich ist, beide positiv getestet werden, greift der gesamte Sicherheitsmechanismus der Coronaauflagen und wirft alle vorgesehenen Termine für Vorbereitungen und OP total durcheinander. Das passierte der fünfjährigen Lika und ihrer Mutter, die aus Eriwan nach Deutschland gekommen waren, um die kleine Lika im KMG Klinikum in Güstrow durch den Chefarzt der HNO Abteilung, Prof. Tino Just, mit einem CI System versorgen zu lassen.

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Einen Turban für Rafayel

Sie sehen alle so nach der OP aus, mit einem weißen Turban versehen. Diese OP war lange herbeigesehnt und durch die besonderen Umstände  in der Coronakrise nicht einfach zu organisieren. Es mußten die finanziellen Mittel besorgt werden,  die aus einer großzügigen Spende der deutschen Hilfsorganisation “Ein Herz für Kinder” stammte und einer Spendenaktion auf Facebook, die fast ausschließlich von armenischen Landsleuten getragen wurde.

Denn Rafayel ist Armenier aus Eriwan, wird am 7.November 2020 vier Jahre alt und kann mittlerweile hören.
Es war nicht einfach, einen Flug nach Deutschland zu bekommen, man mußte sich kurzfristig entscheiden, und auch die Erteilung des Visums war durch die Coronaauflagen nicht wie sonst. Dazu kam die permanente Abstimmung mit der Klinik wegen des OP Termins.

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Für Vladimir eröffnet sich eine neue Welt

Mit großer Freude können wir Ihnen mitteilen, dass sich für Vladimir – endlich – das Tor in die Welt der Töne geöffnet hat! Im letzten Moment wurde der Flug von Moskau nach Berlin abgesagt, da entschied sich Anastasiya, die Mama von Vladimir, die Reise mit dem Auto anzutreten: von Moskau nach Halberstadt, ein Weg von 2100 km durch Weißrussland und Polen.

Am 6. August wurde die Cochlear Implantation in der AMEOS Klinik in Halberstadt durchgeführt.

Der erfahrene Chirurg Dr. J.Langer hat das Mögliche und auch das Unmögliche geschafft, ungeachtet der anatomischen Besonderheiten des Mittel- und Innenohres. Die Operation gestaltete sich sehr schwierig, aber endete erfolgreich. Bei den intra-operativen Messungen gab das Implantat auf allen Elektroden Antworten. Für Anastasiya war das die aufregendste von allen Operationen (für Vladimir war es schon die neunte!).

Am 4. Tag nach der Operation wurde in der Klinik die Erstanpassung des Sprachprozessors vorgenommen und Vladimir zeigte klare Reaktionen auf die Töne. Jetzt sind wir davon überzeugt: Alles wird gut! Die weiteren Anpassungen und die Rehabilitation mit einem Sprachtherapeuten werden in Moskau geschehen, die Eltern sind auf eine langfristige Hör-Rehabilitation vorbereitet.

Wir wollen allen, die an diesem Projekt „Hilfe für Vladimir“ teilgenommen haben, unseren Dank aussprechen. Es haben zwei Wohltätigkeitsorganisationen aus Deutschland und Russland beigetragen, individuelle Sponsoren, das Team der Klinik unter der Leitung von Dr. J.Langer in Halberstadt, das Team unter der Leitung von Prof. T.Just in Güstrow und das Team der Lehnhardt Stiftung.

Bald schon wird Vladimir Ihnen „DANKE“ sagen können!

 

Bald wird die Tür offen

Trotz der Tatsache, dass Touristen immer noch nicht von Russland nach Deutschland fliegen dürfen – für besondere Fälle wie den kleinen Vladimir, hat sich schließlich eine Gelegenheit ergeben.
Für Volodya ist am 5. August in der AMEOS-Klinik in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) die Cochlear Implant Operation geplant. Warum plötzlich Halberstadt? Leider verfügt die Klinik in Güstrow nicht über alle notwendigen Einrichtungen, um eine mögliche Notfallversorgung im Hinblick auf die anderen Diagnosen des Kindes zu gewährleisten. Daher wurde in einem Konsilium  beschlossen, die Operation in einer anderen Klinik durchzuführen.

Dank der gemeinsamen Bemühungen der Lehnhardt Stiftung, Frau Dr. Lehnhardt-Goriany, der  Klinik in Güstrow, Prof.Just,  und Dr. Langer von der Klinik in Halberstadt wurde es möglich, die Cochlea-Implantation in Kürze in der Ameos-Klinik durchzuführen.
Wir freuen uns auf diesen wichtigen Tag für Volodya und seine Familie. Auch ein kleiner Stoff- Koala mit zwei Implantaten freut sich, Volodya bei der ersten Anpassung  endlich zu treffen und sein Freund zu werden.

Projektkoordinator der Lehnhardt Stiftung
Liubov Wolowik