“Global CI Advocacy in Action” – das war der Titel der ersten von CIICA organisierten Konferenz, die am 9. und 10. Mai 2024 in Brüssel stattfand. 100 Teilnehmer aus 27 Ländern, darunter 38 CI-Träger, waren angereist. In entspannter Atmosphäre präsentierten sich nicht nur Experten als Vortragende, sondern auch Eltern von CI Kindern, Mitglieder von Elternorganisationen, Stiftungen und Verbänden sowie erwachsene CI Träger. Als besonders wertvoll empfanden alle Teilnehmer die ausreichende Möglichkeit für intensive Diskussionen, den Austausch von Erfahrungen und die zielführenden Aktivitäten von Stiftungen. Wir freuen uns, zum Erfolg des Kongresses durch die Einladung von 3 Müttern von CI Kindern aus Armenien, Kirgisistan und der Ukraine beigetragen zu haben.
—> mehr Information https://ciicanet.org/
Liubov Wolowik
Lehnhardt Stiftung und die Stadt Hungen helfen Flüchtlingen heimisch zu werden
Seit Anfang 2022 bietet die Lehnhardt Stiftung Beratung für russischsprachige Familien mit hörgeschädigten Kindern an, die nach Deutschland umgesiedelt sind. Besonders erfolgreich gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen des sozialen Bereichs der Stadt Hungen, Sabine Nickel und Antje Weber. Sie engagieren sich nicht nur für die Betreuung der in Hungen lebenden Flüchtlinge, sondern auch für die Koordination der ehrenamtlichen Helfer, die diese unterstützen. Seit März 2022 haben sie eine Vielzahl ukrainischer Geflüchteter in Privatwohnungen in Hungen aufgenommen und setzen sich dafür ein, diesen Menschen bestmöglich in ihrer aktuellen Situation zu helfen.
Die Lehnhardt Stiftung unterstützt die Familien umfassend, sei es bei Fragen zur medizinischen Behandlung, der Vermittlung von Fachärzten und Kliniken oder bei der Vorbereitung und Durchführung von Operationen und weiteren Fördermöglichkeiten für ihre hörgeschädigten Kinder. Dank dieser gemeinsamen Bemühungen hat Hungen eine große Anzahl hörgeschädigter Kinder und ihrer Familien aufgenommen, die stets auf schnelle und unbürokratische Hilfe zählen können, auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten.
Große Hilfe in einer schwierigen Zeit
Es ist mit großer Freude, dass wir Ihnen heute die herzlichen Dankesworte und berührenden Geschichten von Familien präsentieren, die von der großzügigen Unterstützung der Lehnhardt Stiftung profitiert haben. Diese Worte reflektieren nicht nur die tiefgreifende Auswirkung der Stiftung, sondern zeugen auch von den bedeutungsvollen Veränderungen, die sie im Leben von Menschen bewirkt hat.








Wir spenden ukrainischen Kindern Gehör!
Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Ukraine haben Ersatzteile für Sprachprozessoren (Kabel, Spulen, Batterien, Akkus, Mikrofonfilter, Trockenboxe und Magneten usw.) und ref. Hörgeräten erhalten. Einige Ersatzteile wurden an diejenigen verschickt, die vorübergehend in Polen leben. Die Lieferung von Deutschland in die Ukraine erfolgte durch eine humanitäre Hilfsorganisation „Oranta-helps e.V.”, Versand und Verteilung dieser Spenden innerhalb des Landes wurde durch Elternorganisation “Schnecke in der Hand” organisiert.
Alle Familien sagen Dankeschön an die Lehnhardt Stiftung, großzügige Spender und die, die Lieferungen ermöglicht haben.














Stella: one of my life goals
Dear Monika Lehnhardt, it’s Stella, I’m writing this letter to convey to you my gratitude. I’m really happy to have this chance, this greatest opportunity, honestly I had given up hope by then, but yeah nothing is impossible in this world.
I went to Gayane for a hearing aid fitting yesterday, here is the photo ( my mom took it).
Everything is pretty good, I know all the functions of this model, and I watched a video about how to connect it to my phone, it works great. There are such sayings : “There are no coincidences in this world” and “Nothing happens for no reason”, many people many relatives think it’s a tragedy I lost my hearing ability, but you know I guess it’s great, I don’t know why, I just feel so, I’m not unhappy about it, of course sometimes it’s uncomfortable, “deafness separate people from people” it’s a fact, but I’m still glad . I’m also studying sign language. I want to be closer to the world of the deaf, to understand people who have no opportunity to hear, who communicate in sign language, to help them in the future. This is one of my life goals. So yeah, I’m really thankful, you are a great person, helping people is one of the hardest work, I sincerely wish you all the best that can happen to you
Wie wir entwurzelten Familien mit hörgeschädigten Kindern helfen können
Publikation in EURO-CIU June 2023
Mütter mit Kindern oder ganze Familien verlassen ihr Heimatland aus ganz unterschiedlichen Gründen. Einige, weil sie auf ein besseres Leben hoffen, andere, weil sie vor Repressionen oder sogar Krieg fliehen. Was sie alle gemeinsam haben, ist eine mehr oder weniger lange Phase des Fremdseins im neuen Land.
Ein mangelndes Wissen über die Sprache des neuen „Heimatlandes“ erschwert die Integration.
Unkenntnis der örtlichen Gegebenheiten und der zuständigen Unterstützungsinstitutionen wirkt sich besonders negativ aus, wenn Hilfe für Kinder mit Hörbeeinträchtigungen oder sogar mit Mehrfachbehinderungen benötigt wird.
Seit einem Jahr beobachten wir zunehmend solche Familien in Deutschland, aber auch in Österreich, Polen und der Schweiz. Sie kommen aus Moldawien, Afghanistan, Georgien, Kasachstan, Russland und insbesondere aus der Ukraine. Die häufigsten Probleme für Familien mit hörgeschädigten Kindern oder für Menschen mit Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten sind defekte Geräteteile, notwendige Upgrades, Termine bei Hörgeräteakustikern, in HNO-Abteilungen von Kliniken oder bei Therapeuten.
30 Jahre Lehnhardt Stiftung – wo stehen wir heute?
Das 28. Friedberger Symposium mit dem Thema “CI ohne Grenzen – Status und Potential der CI-Versorgung” bot eine ausgewogene Mischung aus chirurgischen, audiometrischen, rehabilitativen Themen sowie Erfahrungsberichten. Besonders hervorzuheben ist der Vortrag von Dr.Monika Lehnhardt über die dreißigjährige Geschichte der Stiftung, der Einblicke in die Entwicklung und Leistungen der Organisation gab. Im Anschluss hatten die Stiftungsmitglieder die Gelegenheit, verschiedene Projekte während der Stiftungssitzung zu besprechen.
Die Idee eine Stiftung zu gründen, reifte vor genau 30 Jahren, kurz bevor Prof. Dr. Ernst Lehnhardt emeritierte. Im Jahr unserer gemeinsamen Gründung 1994 blickte er auf 10 Jahre zurück, da er die ersten Erwachsenen an der Medizinischen Hochschule Hannover mit einem Cochlea Implantat versorgte. Von Anfang an war seine Vision, dass Frühförderung und die post-operative Nachsorge die ausschlaggebenden Faktoren für den Erfolg einer Cochlear Implantation sind. Dementsprechend definierten wir den Stiftungszweck: „Die Förderung der Früherkennung, Früherfassung und Nachsorge einer möglichen Hörstörung bei Kindern“.
Internationaler Austausch: Hospitation am KMG Klinikum Güstrow
Im Rahmen des Förderprogramms „Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit“ von GIZ begann im August 2020 das Projekt „CI und Langzeitversorgung von tauben Kindern”, das von der Lehnhardt Stiftung betreut wird und eine strukturierte Weiterbildung auf dem
Gebiet Cochlea Implantat Versorgung in Kirgistan ermöglicht. Die Lehnhardt Stiftung und das KMG Klinikum Güstrow haben zwei HNO-Ärzte für eine Woche zur Hospitation in das Klinikum eingeladen. Dr. Cholpon Beisheeva (Chefin der HNO-Abteilung) und Dr. Munar Beishenova (HNO-Ärztin) sind im “National Center of Maternity and Childhood Care” in Bishkek, Kirgisistan, tätig.
Die Hospitation war kurz, aber sehr professionell von Prof. Dr.med. Tino Just und Dr. Blanda Kamin gestaltet. Die Woche hat mit einem Rundgang durch die Klinik begonnen: Besichtigung der Intensivstation, Notaufnahme, HNO-Abteilung, Sterilisationsabteilung, Operationsblock mit Aufwachraum. In diesen Tagen fanden informative Gespräche mit dem Pädiater, der für das Neugeborenen- Hörscreening zuständig ist, mit dem Chef der Radiologie-Abteilung und einer Audiologin statt.
Erklärt wurde das NHS-Protokoll der Klinik, die notwendige Dokumentation, das Patienten Tracking, inkl. derjenigen, die nicht im Krankenhaus geboren wurden. Munar und Cholpon durften bei der Erstanpassung nach der CI Operation bei einem Erwachsenen anwesend sein und Fragen stellen.
In dieser Woche konnten die Hospitierenden bei Operationen, wie Cochlear Implantation oder Tympanoplastik, zuschauen und selbstständig im Labor mit künstlichem Felsenbein arbeiten. Um
eine CI-Operation durchzuführen, muss man ca.100 Felsenbeine präpariert haben.
Laudatio zum 90. Geburtstag von Emilia Ivanovna Leongard
Liebe Emilija Ivanovna,
die Einladung zu Ihrem 90.Geburtstag eine kleine Laudatio zu halten, habe ich sehr gerne angenommen.
Sie sind eine außergewöhnliche Frau, sie haben Ihre Ziele ausdauernd verfolgt, Ihre klaren Vorstellungen verwirklicht und sie teilen bereitwillig alle Ihre Erfahrungen mit Ihren Schülern und Berufskollegen.
Sie glaubten fest daran, dass Kinder mit hochgradiger Hörstörung in die Sprache kommen können zu einer Zeit, da es noch keine anspruchsvollen / hochentwickelten / digitalen Hörgeräte und keine Cochlear Implantate gab. Es bedurfte dieser festen Überzeugung, denn die meisten Fachleute zweifelten dies ganz stark an. Sie haben die nötige Ausdauer und Geduld mitgebracht und Sie haben Erfolge vorweisen können.
Vielleicht waren Sie in Russland die einzige zu dieser Zeit, aber es gab ähnliche Persönlichkeiten in anderen Ländern.
Vor wenigen Wochen hatten wir Gelegenheit, Sie gemeinsam mit Susann Schmid-Giovannini Online in unserem Webinar PORA zu erleben. Susann, die vor 94 Jahren in Österreich geboren und seit vielen Jahren in der Schweiz lebt und wirkt, traf auf ähnliche Kritik an ihrer Arbeit mit tauben Kindern.
Auch sie ließ sich nicht beirren.
First trip abroad for Anastasiia – teacher for the deaf – from Kyrgyzstan to Vienna
„Als das Flugzeug langsam in Wien landete, konnte ich es kaum glauben“, sagt Anastasiia mit leuchtenden Augen und voller Erwartung. Für die 27-jährige Therapeutin ist es die erste Reise ins Ausland. Sie ist auf Einladung der Lehnhardt Stiftung zu einem einwöchigen Hospitation gekommen – mit vielen Fragen im Gepäck.
Wie ist die Versorgung hörbeeinträchtigter und gehörloser Kinder in Europa – speziell in Österreich – organisiert? Gibt es ein flächendeckendes Neugeborenen-Hörscreening? Was passiert danach? Haben Kinder mit Hörverlust Anspruch auf ein oder sogar zwei Hörgeräte? Erhalten gehörlose Kinder automatisch ein Cochlea-Implantat – oder auch zwei? Wie sieht es mit der Nachsorge, technischer Betreuung und Rehabilitation aus? Und wer trägt eigentlich die Kosten?