Profile: Tobias Fischer

Tobias Fischer war das erste Kind in Deutschland, das ein multikanales Cochlea-Implantat erhielt. Die Operation wurde 1988 von Prof. Ernst Lehnhardt durchgeführt.

Tobias wurde 1984 in Wetzlar geboren. Im Alter von drei Jahren verlor er sein Gehör, nachdem er an einer bakteriellen Meningitis erkrankte. Mit Unterstützung seiner Eltern, Dr. Bodo Bertram und dem Frühförderungszentrum in Friedberg lernte er wieder hören und sprechen. Mit seinem Cochlea-Implantat konnte er eine reguläre Schule besuchen. Anschließend absolvierte er eine Ausbildung zum Nachrichtenelektroniker und studierte an der Fachhochschule Gießen Friedberg. Er schloss mit einem Bachelor in Mikrosystemtechnik und Elektronik ab. 2007 erhielt er in Frankfurt am Main sein zweites Cochlea-Implantat. Während seines Studiums lernte er seine zukünftige Frau kennen und zog 2009 nach Wien, um mit ihr zusammenzuleben.
Von 2011-2013 absolvierte Tobias ein berufsbegleitendes Masterstudium im Bereich Innovations- und Technologiemanagement. Seit 2009 arbeitet er als Systemingenieur bei einem Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie. In seiner Freizeit unterstützt er andere CI-Träger und Hörgeschädigte.

  • Präsident der ÖCIG (Österreichische Cochlea Implantat Gesellschaft)
  • Präsident der EURO-CIU (Europäische Vereinigung der CI-Nutzer)

Globale Unterstützung für CI-Träger: Die Rolle der Lehnhardt Stiftung im Jubiläumsjahr

Vorstandsmitglied der Lehnhardt Stiftung Liubov Wolowik nahm an inspirierendem 29. Friedberger Cochlea-Implantat- und Hörsystem-Symposium teil, das eine Plattform für den Austausch bahnbrechender Entwicklungen und Erfahrungsberichte bot.

Der erste Tag begann mit einer lebendigen Diskussion im Rahmen eines Workshops zur Selbsthilfe, geleitet von Ulrike Berger von der DCIG. Teilgenommen haben Akustiker, CI-Träger und Therapeuten.

Die Veranstaltung bot viele spannende Vorträge zu verschiedenen wichtigen Themen, darunter die frühe Rehabilitation und Anpassung, SSD (einseitige Taubheit) bei Kindern und Erwachsenen, die Kombination von Hören und Blindheit, die Rolle der Akustiker vor und nach der CI-Operation, die Rolle der Psychologen in CI-Zentren, Mehrsprachigkeit und der neue Bluetooth-Standard Auracast für bessere Konnektivität.

Sie hielte einen Vortrag über die globale Unterstützung für CI-Träger, einschließlich der Lehnhardt Stiftung, die ihr 30-jähriges Bestehen feiert, und über den Einfluss von Prof. Dr. Ernst Lehnhardt, dessen 100. Geburtstag wir dieses Jahr feiern.

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Besonders beeindruckend waren die zahlreichen Erfahrungsberichte, die tiefere Einblicke in die Praxis und den Alltag der Betroffenen ermöglichten.

Ein herzliches Dankeschön an die Veranstalter, insbesondere Gunther Haschker, und alle Teilnehmenden für den wertvollen Austausch und die inspirierenden Diskussionen!

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CI ADVOCACY IN ACTION

“Global CI Advocacy in Action” – das war der Titel der ersten von CIICA organisierten Konferenz, die am 9. und 10. Mai 2024 in Brüssel stattfand. 100 Teilnehmer aus 27 Ländern, darunter 38 CI-Träger, waren angereist. In entspannter Atmosphäre präsentierten sich nicht nur Experten als Vortragende, sondern auch Eltern von CI Kindern, Mitglieder von Elternorganisationen, Stiftungen und Verbänden sowie erwachsene CI Träger. Als besonders wertvoll empfanden alle Teilnehmer die ausreichende Möglichkeit für intensive Diskussionen, den Austausch von Erfahrungen und die zielführenden Aktivitäten von Stiftungen. Wir freuen uns, zum Erfolg des Kongresses durch die Einladung von 3 Müttern von CI Kindern aus Armenien, Kirgisistan und der Ukraine beigetragen zu haben.
—> mehr Information https://ciicanet.org/

Lehnhardt Stiftung und die Stadt Hungen helfen Flüchtlingen heimisch zu werden

Seit Anfang 2022 bietet die Lehnhardt Stiftung Beratung für russischsprachige Familien mit hörgeschädigten Kindern an, die nach Deutschland umgesiedelt sind. Besonders erfolgreich gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen des sozialen Bereichs der Stadt Hungen, Sabine Nickel und Antje Weber. Sie engagieren sich nicht nur für die Betreuung der in Hungen lebenden Flüchtlinge, sondern auch für die Koordination der ehrenamtlichen Helfer, die diese unterstützen. Seit März 2022 haben sie eine Vielzahl ukrainischer Geflüchteter in Privatwohnungen in Hungen aufgenommen und setzen sich dafür ein, diesen Menschen bestmöglich in ihrer aktuellen Situation zu helfen.
Die Lehnhardt Stiftung unterstützt die Familien umfassend, sei es bei Fragen zur medizinischen Behandlung, der Vermittlung von Fachärzten und Kliniken oder bei der Vorbereitung und Durchführung von Operationen und weiteren Fördermöglichkeiten für ihre hörgeschädigten Kinder. Dank dieser gemeinsamen Bemühungen hat Hungen eine große Anzahl hörgeschädigter Kinder und ihrer Familien aufgenommen, die stets auf schnelle und unbürokratische Hilfe zählen können, auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten.

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Große Hilfe in einer schwierigen Zeit

Es ist mit großer Freude, dass wir Ihnen heute die herzlichen Dankesworte und berührenden Geschichten von Familien präsentieren, die von der großzügigen Unterstützung der Lehnhardt Stiftung profitiert haben. Diese Worte reflektieren nicht nur die tiefgreifende Auswirkung der Stiftung, sondern zeugen auch von den bedeutungsvollen Veränderungen, die sie im Leben von Menschen bewirkt hat.

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Online Beratungsstelle für die russischsprachigen Familien mit CI-Kinder mit Migrationshintergrund

Publikation in EURO-CIU September 2023

Seit Februar 2022 bietet Liubov Wolowik (Vorstandsmitglied der Lehnhardt-Stiftung) Unterstützung für Eltern mit CI-tragenden Kindern oder erwachsene CI-Träger aus ganz Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Österreich und Polen an. Die Kommunikation erfolgt per Telefon, WhatsApp, per E-Mail oder in Zoom-Meetings.

Zu unseren Hauptaktivitäten gehören:

  • Kontaktaufnahme mit Mitarbeitern sozialer Dienste in verschiedenen Städten zur Erleichterung der Einreise und Suche nach einer geeigneten Wohnung, Organisation von Terminen bei HNO-Ärzten, CI-Kliniken, Hörgeräteakustikern, Servicestellen für CI, CIC-Zentren für stationäre Rehabilitation nach CI-Operationen, Frühförderung, Kindergärten und Schulen
  • Übersetzung per Telefon für den Fall, dass Google Translate nicht funktioniert
  • Erläuterung und Übersetzung von Briefen verschiedener Organisationen bezüglich der Hörbeurteilung des Kindes
  • Zusendung von Sprachprozessoren und/oder Ersatzteilen für das CI-System für die Zeit, in der die Familie noch keine Versicherung hat

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Wir spenden ukrainischen Kindern Gehör!

Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Ukraine haben Ersatzteile für Sprachprozessoren (Kabel, Spulen, Batterien, Akkus, Mikrofonfilter, Trockenboxe und Magneten usw.) und ref. Hörgeräten erhalten. Einige Ersatzteile wurden an diejenigen verschickt, die vorübergehend in Polen leben. Die Lieferung von Deutschland in die Ukraine erfolgte durch eine humanitäre Hilfsorganisation „Oranta-helps e.V.”, Versand und Verteilung dieser Spenden innerhalb des Landes wurde durch Elternorganisation “Schnecke in der Hand” organisiert.
Alle Familien sagen Dankeschön an die Lehnhardt Stiftung, großzügige Spender und die, die Lieferungen ermöglicht haben.

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Stella: one of my life goals

Dear Monika Lehnhardt, it’s Stella, I’m writing this letter to convey to you my gratitude. I’m really happy to have this chance, this greatest opportunity, honestly I had given up hope by then, but yeah nothing is impossible in this world.

  I went to Gayane for a hearing aid fitting yesterday, here is the photo  ( my mom took it).

 Everything is pretty good, I know all the functions of this model, and I watched a video about how to connect it to my phone, it works great. There are such sayings : “There are no coincidences in this world” and “Nothing happens for no  reason”, many people many relatives think it’s a tragedy I lost my hearing ability, but you know I guess it’s great, I don’t know why, I just feel so, I’m not unhappy about it, of course sometimes it’s uncomfortable, “deafness separate people from people” it’s a fact, but I’m still glad .  I’m also studying sign language. I want to be closer to the world of the deaf, to understand people who have no opportunity to hear, who communicate in sign language, to help them in the future. This is one of my life goals.  So yeah, I’m really thankful, you are a great person, helping people is one of the hardest work, I sincerely wish you all the best that can happen to you

Wie wir entwurzelten Familien mit hörgeschädigten Kindern helfen können

Publikation in EURO-CIU June 2023

Mütter mit Kindern oder ganze Familien verlassen ihr Heimatland aus ganz unterschiedlichen Gründen. Einige, weil sie auf ein besseres Leben hoffen, andere, weil sie vor Repressionen oder sogar Krieg fliehen. Was sie alle gemeinsam haben, ist eine mehr oder weniger lange Phase des Fremdseins im neuen Land.
Ein mangelndes Wissen über die Sprache des neuen „Heimatlandes“ erschwert die Integration.

Unkenntnis der örtlichen Gegebenheiten und der zuständigen Unterstützungsinstitutionen wirkt sich besonders negativ aus, wenn Hilfe für Kinder mit Hörbeeinträchtigungen oder sogar mit Mehrfachbehinderungen benötigt wird.

Seit einem Jahr beobachten wir zunehmend solche Familien in Deutschland, aber auch in Österreich, Polen und der Schweiz. Sie kommen aus Moldawien, Afghanistan, Georgien, Kasachstan, Russland und insbesondere aus der Ukraine. Die häufigsten Probleme für Familien mit hörgeschädigten Kindern oder für Menschen mit Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten sind defekte Geräteteile, notwendige Upgrades, Termine bei Hörgeräteakustikern, in HNO-Abteilungen von Kliniken oder bei Therapeuten.

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30 Jahre Lehnhardt Stiftung – wo stehen wir heute?

Das 28. Friedberger Symposium mit dem Thema “CI ohne Grenzen – Status und Potential der CI-Versorgung” bot eine ausgewogene Mischung aus chirurgischen, audiometrischen, rehabilitativen Themen sowie Erfahrungsberichten. Besonders hervorzuheben ist der Vortrag von Dr.Monika Lehnhardt über die dreißigjährige Geschichte der Stiftung, der Einblicke in die Entwicklung und Leistungen der Organisation gab. Im Anschluss hatten die Stiftungsmitglieder die Gelegenheit, verschiedene Projekte während der Stiftungssitzung zu besprechen.

 

Die Idee eine Stiftung zu gründen, reifte vor genau 30 Jahren, kurz bevor Prof. Dr. Ernst Lehnhardt emeritierte. Im Jahr unserer gemeinsamen Gründung 1994 blickte er auf 10 Jahre zurück, da er die ersten Erwachsenen an der Medizinischen Hochschule Hannover mit einem Cochlea Implantat versorgte. Von Anfang an war seine Vision, dass Frühförderung und die post-operative Nachsorge die ausschlaggebenden Faktoren für den Erfolg einer Cochlear Implantation sind. Dementsprechend definierten wir den Stiftungszweck: „Die Förderung der Früherkennung, Früherfassung und Nachsorge einer möglichen Hörstörung bei Kindern“.

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